Beinahe alles hat sich am bewährten Badestandort verändert. Günter Wagner, Gerd Wedemeyer und Klaus Wortmann kennen noch jeden Winkel ehemaliger Gebäude – ebenso wie legendäre Geschichten, die sich dort abspielten. Sie erinnern sich an das Miteinander der Gäste, an kleine und große Ereignisse, aus denen feine Anekdoten geworden sind. Bademeister, wie sie oft genannt wurden, galten als Respektspersonen. Und sie halfen in der Not, auch bei kuriosen Einsätzen. Wenn jemand im Wasser etwa seinen Ehering oder Zähne verloren hatte, retteten sie die Lage.
Günter Wagner (82) wuchs hier auf, sein Vater Karl war ab 1926 als Schwimmmeister tätig. 30 Jahre danach trat er in dessen Fußstapfen, eine Weile sie das Bad wie einen Familienbetrieb. "Ich wollte zunächst einen anderen Beruf erlernen", verrät Wagner, der vorab eine Lehre als Installateur absolvierte. "Hinterher aber war ich überzeugt." Als Grund führt er unter anderem nachhaltige Erfolge an. Generationen von Kindern lernten bei ihm das Schwimmen. "Anschließend waren sie aufs Wasser geradezu versessen."
Zur Eröffnung des Sole-Hallenbades 1975 stieß Gerd Wedemeyer (71), Mitarbeiter der damals stillgelegten Zeche Werne, zum Team. "Günter und ich kannten uns gut, weil ich als Jugendlicher meine ganze Freizeit in der Badeanstalt verbracht hatte. Er erzählte, dass Leute gesucht werden und fragte mich, ob eine solche Stelle etwas für mich wäre." Wedemeyer, engagiert im DLRG, nahm das Angebot an und blieb bis zum Ruhestand 2010.
Mentor war Günter Wagner auch für Klaus Wortmann (67), dem er in jungen Jahren nach Streichen sogar Badeverbote erteilte. Wortmann spielte Wasserball in der ersten Bundesliga, war fünf Mal Deutscher Meister. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt der gelernte Maler und Lackierer. Als er 1977 Umschüler im Solebad wurde, habe Wagner ihm einen Rat mit auf den Weg gegeben: "Sei nicht so streng. Denk daran, wie du früher warst." Klaus Wortmann wird auch im neuen Solebad Schwimmtraining geben.
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